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NEVER STOP MARION HAERTY

Die erste Frau, die viermal Freeride World Champion wurde

Was? Die Freeride World Tour ist noch gar nicht zu Ende und Snowboarden hat schon eine Gewinnerin? Yep! Trotz mieser Verhältnisse hat Marion Haerty ihren Lauf in Fieberbrunn richtig gerockt und den Sieg nach Hause gefahren. Und nicht nur den Tagessieg. Sondern den Gesamtsieg der Tour. Und das zum vierten Mal. Das hat noch keine Lady jemals geschafft. Marion hat sich damit in die Snowboard-Geschichtsbücher eingeschrieben.

“Ich schwebe gerade auf Wolke Sieben. Und da will ich am liebsten bleiben. Ich bin so happy – viermal Weltmeisterin! Ich bin Teil der Snowboard-Geschichte. Das ist eine große Ehre.“

Marion nahm die Freeride-Wettkampfszene 2016 im Sturm – und gewann ein Jahr später schon den Weltmeistertitel. Dank ihres Freestyle-Backgrounds – sie kommt vom Slopestyle – bringt sie jede Menge spielerische Elemente ins Freeriden ein. Je erfahrener sie wird, desto mehr Slopestyle-Tricks zeigt sie im Gelände. Sie hat keine Angst, wenn es steil und technisch wird. Egal wie die Bedingungen sind – sie steht immer supersicher auf dem Brett. Ihr Run in Österreich, der ihr den Titel sicherte, ist das beste Beispiel.

“Ich war ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht von meinem Run in Fieberbrunn, weil der Schnee nicht gut war. Am Ende des Tages war der Schnee brutal hartgefroren (Die Damen kommen als letzte an den Start). Die Schneequalität wechselte an dem Tag sehr schnell und die Bedingungen waren am Nachmittag komplett anders. Ich passte mich den Gegebenheiten an, aber das letzte Couloir war super eisig – und damit rechnete ich nicht. Das war kein Spaß, da runterzufahren. Aber ich gab mein Bestes und bin nun super happy, in Österreich wieder gewonnen zu haben.“

Wer meint, die Freeride World Tour sei der einzige Fokus einer Weltklasse-Snowboarderin, der kennt Marion schlecht! Sie hat noch viel mehr zu tun. Obwohl sie wegen COVID-19-Einschränkungen nicht die gesamte „Natural Selection Tour“ in Nordamerika mitfahren konnte, nahm sie immerhin an dem Event in Jackson Hole teil.

„Erfunden“ von Snowboard-Profi Travis Rice, ist Natural Selection wettkampfmäßges Freeriden im Backcountry, mit großen Sprüngen und Challenges – und viel Freiraum für eigenen Style. Und Marion war heiß, da mitzufahren. So heiß, dass sie Zweite wurde!

“Natural Selection in Jackson Hole war für mich ein ganz neues Wettkampf-Format. Und der Spielplatz war der Hammer. Der Schnee war so frisch. Und rund um das Event war alles ziemlich crazy. Es war aufregend. So etwas will ich in Zukunft öfter machen. Ich muss natürlich an meinem Style arbeiten, aber das ist Teil meines Zukunftsplans.“

Apropos Zukunft: Wie fühlt sie sich vor dem letzten Event der Freeride World Tour in Verbier – mit dem Titel bereits in der Tasche?

“Ich fühle mich großartig, weil ich nichts zu verlieren habe. Ich kann das Maximale aus mir herausholen. So gesehen bin ich gerade sehr entspannt.“

Marion gibt in jedem Fall weiterhin Vollgas. Sie verbringt mehr Zeit im Hochgebirge, lernt neue Fähigkeiten, die ihre Fahrtechnik weiterbringen und ihre Horizonte im Backcountry erweitern. Sie will noch mehr filmen. Sie ist von Haus aus Wettkämpferin. Also werden Contests weiterhin ihre Saison bestimmen. Und ihr Ziel ist – wie sie sagt – nächsten Winter die Natural Selection Tour zu gewinnen.

Sie ist eine derart vielseitige Sportlerin (sie surft, fährt Skateboard, fliegt Gleitschirm), dass sie immer dazulernen, wachsen, sich weiterentwickeln und sich selbst pushen will. „Ich bin immer noch hungrig nach neuen Projekten, nach dem Filmen, nach Wettkämpfen. Das ist erst der Anfang.“